Start Wirtschaft Mahler vs Weber: Streit um ‚Wokeness‘ und ‚Cancel Culture‘ in Games

Mahler vs Weber: Streit um ‚Wokeness‘ und ‚Cancel Culture‘ in Games

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Stein des Anstoßes: Die Replik von Moon Studios-Gründer Thomas Mahler auf dieses X-Posting von Influencer Maurice Weber (Screenshot vom 13. Mai 2024)
Stein des Anstoßes: Die Replik von Moon Studios-Gründer Thomas Mahler auf dieses X-Posting von Influencer Maurice Weber (Screenshot vom 13. Mai 2024)

Mit einem zugespitzten X-Posting provoziert Studio-Chef Thomas Mahler breiten Widerspruch zur kolportierten ‚Cancel Culture‘ in der Games-Industrie.

Abseits der gewohnten Social-Media-Kontroversen läuft derzeit ein spannender Schlagabtausch im Netz, der aus zwei Gründen bemerkens- und deshalb berichtenswert ist: Einmal, weil führende Branchenköpfe daran beteiligt sind. Und zweitens, weil es ums Eingemachte geht – nämlich, um die Frage, wer aus welchen Gründen auf der ‚richtigen‘ respektive ‚falschen‘ Seite steht.

Auslöser des Streits – soweit sich das überblicken lässt – ist eine Replik auf ein X-Posting von Maurice Weber: Der GameStar-Autor, Streamer und YouTuber, erst vor wenigen Wochen zum ‚Spieler des Jahres‘ beim Deutschen Computerspielpreis gekürt, postete am Montag einen Screenshot aus dem Steam-Kommentar-Bereich zur Action-Rollenspiel-Neuheit Hades 2 von Supergiant Games:

„Der traurigste Teil des modernen Gaming-Diskurses: Bei JEDEM neuen Spiel muss im Steam-Forum erstmal verhandelt werden, ob es denn böse ‚wokeness‘ hat. Hier: Zum genialen Meisterwerk Hades 2. „Leute, ich hab da nen Schwarzen gesehen! Und einen Typ im Rollstuhl! Brauche Input!“

Tags darauf reagierte Thomas Mahler mit einer ausführlichen Antwort, ebenfalls auf X. Mahler ist Gründer und Game Director des preisgekrönten österreichischen, wenngleich dezentral organisierten Spiele-Entwicklers Moon Studios (Ori and the Blind Forest, Ori and the Will of the Wisps, No Rest for the Wicked).

Mahler schreibt: „Macht doch Sinn, Maurice. Ist halt jetzt die Gegenbewegung zu Cancel Culture und Co, weil mittlerweile alle die Nase voll von dem Schwachfug haben. Würde dir auch dazu raten, das Ganze ein bisschen differenzierter zu sehen, vor allem da du dich ja als Journalist profilierst, aber dann halt doch eine ziemlich engstirnige Ansichtsweise an den Tag legst und offenbar nicht für eine Sekunde hinterfragst, was da eigentlich gerade passiert. Und genau das sollte man sich ja gerade von einem Journalisten erwarten können!“

In den nachfolgenden Zeilen dekliniert der Spieldesigner die gängigen Gegenpositionen durch: Wokeness hier – Cancel-Culture dort. Hollywood und die Spiele-Industrie an der US-Westküste hätten sich dafür entschieden, den Kunden in Filmen und Videospielen die eigene politische Meinung aufzuzwingen.

Zum Einsatz kommt auch ein berühmtes Zitat des Pfarrers Martin Niemöller, das die Passivität und Gleichgültigkeit der Bevölkerung während des Holocaust beschreibt („Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler. Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“)

Das Posting schließt mit den Worten: „Ich hoffe für dich, dass du in Zukunft ein bisschen kritischer und offener durch die Welt gehen kannst und tatsächlich auch beide Seiten beleuchten wirst, anstatt dich zu einer Seite zu gesellen, um dann deren Propaganda rauszuposaunen.“

Mahler bekommt für seine Sicht zwar Unterstützung, auch von anderen Unternehmern – doch der Gegenwind fällt umso massiver aus. Mittlerweile haben sich weitere prominente Industrielle positioniert und distanziert, darunter Influencer wie HandOfBlood und RobBubble sowie führende Kreative von Publishern, Studios und Veranstaltern.

Philipp Weber, Narrative Director bei CD Projekt Red (The Witcher 3: Wild Hunt), schreibt mit Bezug auf den desaströsen Cyberpunk 2077-Launch seines Studios: „Ich kann mich noch gut daran erinnern, als du vor einer Weile mit großer Freude öffentlich Schmutz über uns ausgekippt hast – also stell bitte sicher, dass du diese Prinzipien, die du anmahnst, auch bei dir selbst anwendest.“

Mahler feuert zurück und nennt die CD-Projekt-Praktiken ’shady‘: „Im Übrigen: Du arbeitest in der AAA-Industrie. Ich glaube, dass du mit dem Feuer spielst, wenn du so etwas öffentlich postest. Du bist nur ein Zahnrad in einem Getriebe, dem du egal bist – also: Sei vorsichtig!“

Mit Blick auf die massiven Vorwürfe hinsichtlich der Mitarbeiterführung bei Moon Studios schreibt Webers Kollege und Level Design Lead Miles Tost: „Auch wenn ich dir im Bezug auf den Journalismus generell zustimme, ist es natürlich leicht als vermeintlicher Täter nach Empathie zu fragen und sich dann zu beschweren, wenn man diese nicht bekommt. Haben da ja beide Erfahrungen. Bei mir war es ein kaputtes Spiel und bei dir …“ – gefolgt von einem Erfahrungsbericht-Tweet einer ehemaligen Moon-Studios-Angestellten.

Mahler spricht wiederum von einer gezielten ‚Schmutzkampagne‘: „Es gibt halt leider viele Leute, die nie selbst in den Spiegel schauen. Immer die Anderen sind die Bösen und es kann ja nicht sein, dass man vielleicht selbst an sich arbeiten müsste.“

Es ist beileibe nicht das erste Mal, dass die Videospiele-Industrie eine Debatte um Wokeness und Cancel-Culture, Diversity und Inklusion, Sagbares und Unsagbares erlebt – inklusive der Frage, inwieweit Künstler und Werk voneinander zu trennen sind und ob man Produkte zweifelhafter Herkunft ‚unterstützen‘ darf. So kam es im Vorfeld des Warner-Action-Rollenspiels Hogwarts Legacy zu Boykott-Aufrufen, weil sich Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling regelmäßig mit heftigen Attacken in der Transgender-Debatte einbringt.

Unabhängig vom weiteren Verlauf der Mahler-Weber-Debatte – eines ist sicher: Fortsetzung folgt.


Anm. d. Red.: Die ursprüngliche Überschrift und auch der Vortext sind dem Kern der Debatte nicht gerecht geworden. Beide Passagen wurden mittlerweile konkretisiert und präzisiert. Im Text wurde zusätzlich der Bericht der Kollegen von Venturebeat vom März 2022 verlinkt, der die Arbeitsbedingungen bei Moon Studios beleuchtet. Herzlichen Dank für die vielen Hinweise und Anmerkungen.

25 Kommentare

  1. Man muss sich immer vorstellen wie das ganze angefangen hat, da kam eine Feministin mit einen Format und sagt, jeder der diese Spiele mag ist sexistisch, Ich spiele zwar keine, aber ich habe Recht. Und ich zeige euch jetzt den Sexismus in meinen Format, bitte gebt mir Geld, welches ich später nicht in Content investiere, sondern ganz für mich selbst und lasst mich euch eine neue Welt zeigen wie Gaming sein könnte. Und dann kommen solche Halbwahrheiten und jeder der sie dafür kritisiert hat war automatisch ein Frauenhasser. Genauso diskutieren diese Leute, ich habe keinen Bock mich mit Idioten zu streiten, die mir sagen ich sei das und das. Ich war zuerst hier.. Ich habe mehr Ahnung als ihr, wie kommt ihr nur dazu mein Wissen in Frage zu stellen und euch besser moralisch hinzustellen. Und genau das hasst die Gamerkultur.

    Am schlimmsten aber ist immer diese auffällige Propaganda dahninter, bspw beim Spiel Suicide Squad wird auf Green Lantern gepisst, Batman die Hauptfigur von Rocksteady einfach so Beiseite geschoben, aber wer wichtig ist war Wonder Woman, die sofort von einen Haufen Kriminellen bewundert wird, es ist so blöd und macht null Sinn. Es ist einfach zu auffällig und scheiße, deshalb mögen es die Leute nicht. Und deshalb reagieren die auch allergisch, wenn die diesen Müll sehen. Und Maurice checkt das nicht. Und regt sich darüber auf, dass jeder der diesen Woken-Storylines ohne Sinn scheiße findet kritisiert. Da gibt es Grund genug dafür: Fangt an wenn bei Call of Duty ne Frau in der Special Force herum eiert hört auf wenn Mary Jane sich in ein Monster verwandelt und sich über das Privileg der Männer auslässt. Es passt nicht in das Spiel, es ist auffälig schlecht und es ist einfach scheiße.

  2. Ich bin da pragmatisch:

    Ist das Setting „dumm“ dann meide ich es. Ein griechischer Gott im Rollstuhl? Schwarze am englischen Hofe des 16. Jahrhunderts? Dümmer geht es nicht.

    Ist das Setting „klug“ oder „cool“ dann genieße ich es. „The Ballad of Gay Tony“? Law&Order mit Ice-T in der Hauptrolle? Super!

    Als Captain Kirk Uhuru küsste war das eine kleine Szene die Sinn machte, genau so wie wenn er mit anderen Frauen gelegentlich eine Kussszene drehte. Würde man das heute produzieren würden Kirk und Uhura beide nonstop auf der Brücke knutschen und fummeln, aber wehe er würde eine 0815 weiße Hetero Frau küssen.

    Ich habe zwei Zeitungen und ein Fachmagazin abbestellt weil sie zu extrem gegendert haben. Ich habe das Fachmagazin wieder anbestellt als man mich per Post darüber informierte dies in Zukunft nur noch begrenzt zu machen.

    Ich habe einem schwulen Bekannten aus der Schulzeit „Trauzeuge“ gespielt weil sonst keiner wollte. Einen schwerst behinderten Bekannten habe ich viele Male ermöglicht an Events teilzunehmen und auch sonst bin ich oft als „Helfer in der Not“ eingesprungen, inklusive solcher Sachen wie „Füttern“ und „Hilfe beim Toilettengang“. Es liegt also nicht daran dass ich „Andersartige“ verachte sondern dass eine massive Überrepräsentation einfach lächerlich ist.

    @Gaming_ohne_Politik: Die Briten haben mit Sklaverei nur insofern was zu tun dass dort der Abolismus erfunden wurde, also die Gleichstellung unabhängig von der Hautfarbe. Dies haben die Briten gewaltsam durchgesetzt und reihenweise die arabischen Sklavenforts an der afrikanischen Küste geschliffen und andere Länder gezwungen die Sklaverei abzuschaffen.

    • Ich habe meinen Post nur aus dem Bauch heraus geschrieben ohne Recherche.
      Unter irgendeiner Flagge werden die Schiffe ja gesegelt sein, welche die afrikanischen Sklaven nach Amerika gebracht haben. Laut meiner Erinnerung waren das unter Anderem Holländer und Briten.

      Onkel Wiki meint dazu:
      Wohlhabende britische Kaufleute und Reeder waren im Sklavenhandel insbesondere zwischen Westafrika und Nordamerika engagiert. Gegen ihren erbitterten Widerstand setzten vor allem baptistische Missionare und der evangelikale Anglikaner William Wilberforce durch, dass das Parlament in Großbritannien und seinen Kolonien 1807 den Sklavenhandel verbot

      https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Sklaverei#Gro%C3%9Fbritannien

  3. joa, Hephaistos ist, so die Sage, „verkrüppelt“. Zeus hat buchstäblich und mit Wumms als Neugeborenen vom Olymp geschmissen.
    der hat alles Recht im Rollstuhl zu sitzen. Dass du das nicht weißt entlarvt den ganzen Text den du du getippt hast – künstliche Aufregung, Hauptsache „keine Politik“ alles ganz schlimm… reg dich ab, Schneeflöckchen, warum so sensibel?

    • „entlarvt“, „Schneeflöckchen“ … an Deiner abwertenden Rhetorik erkennt man das Du Teil des Problems bist. Wer die Meinung des Anderen „canceled“ wird selber vermutlich wenig Verständnis für die eigene Meinung bekommen. ¯\_(ツ)_/¯

      • Wo wurdest du hier gecancelt?

        Du kannst schlicht nicht mit Gegenwind umgehen und bist auch nicht in der Lage Gegenargumente zu bringen. Ich wüsste auch nicht was an dem Wort „entlarven“ jetzt schlimm ist. Über „Schneeflöckchen“ könnte man streiten, das hätte man auch anders ausdrücken können. Im Kern trifft es aber auf dich zu. Erst schreibst du unfassbar dummes Zeug und machst Aussagen auf Basis von Mutmaßungen und echauffierst dich und sobald jemand aufzeigt, dass du keine Ahnung hast, fängst du an zu jammern, dass du gecancelt wirst.

        Vielleicht solltest du mal deine Zeit in Bildung investieren und dich damit beschäftigen wie man logisch kohärente, faktenbasierte Texte schreibt.

        • Da Du ja offensichtlich diese Art Reaktion unbedingt haben möchtest:

          Ich habe in meinem Post noch ein bisschen mehr geschrieben als nur das Hades Beispiel. Aber das hast Du ja gekonnt ignoriert und „entschieden“ das der ganze Post invalide ist, da Du mit einem Satz nicht einverstanden warst.
          Für mich ist das der Inbegriff des „cancel“.
          Ebenso schlussfolgere ich aus Deiner direkt aggressiven ersten Reaktion, das Du ein Narzisst bist, der sowieso nicht hören kann was die anderen zu sagen haben. Deine Meinung ist Gesetz. Man hätte ja auch einfach schreiben können „hey Du irrst Dich da“. Das hätte sicher zu einer Argumentation führen können.
          Also, warum sollte ich mit so jemandem argumentieren ? Völlig sinnlos.
          Zumal ich auch keine Lust habe mir weitere „Flames“ von Dir durch zu lesen.
          Fakten sind nur die ersten 3 Sätze Deines ersten Posts. Der Rest ist nur Rage, die paar schicken Fremdwörter reichen da zum verschleiern nicht.
          Du hast ja wieder keine 2 Absätze geschafft ohne Beleidigungen. Mir ist das zu low, sorry. ¯\_(ツ)_/¯

    • einfach mal den Wiki Eintrag zu Hephaistos lesen und du wirst merken was für einen bs du laberst …. das einzige was stimmte war der Name des Gottes und seine Verletzung aber diese zwingt ihn nicht in den Rollstuhl.. finde auch kein bild das ihn entsprechend darstellt…

  4. Bei den alten griechen gab es vermutlich keine Farbigen und eher keine farbigen Götter.
    Ein unsterblicher und unverwundbarer Gott im Rollstuhl ist auch irgendwie … komisch?
    Es stört mich nicht, aber weiß auch nicht ob das wirklich not tut.
    Ich muss da an das ein oder andere Historiendrama auf Netflix denken, welches in den 16 oder 17 hunderter Jahren spielt, wo die Hälfte der Aristokratie am englischen Königshof farbig ist.
    Mich persönlich würde das aufregen, wenn ich selbst ein farbiger Mensch wäre. In der Realität haben grade die Engländer farbige Menschen versklavt und ihnen sicher nicht gestattet Aristokraten zu sein.

    Im ersten „The last of us“ wurde Joel´s sexualität in keinster Weise thematisiert. Hat auch niemanden interessiert.
    Im DLC wurde Ellie´s Sexualität ausgiebig thematisiert, inklusive anfassen und Bussis.
    Die Sexualität der fiktiven Figur ist jetzt auf einmal spannend, nur weil sie lesbisch ist ? In einem Spiel in dem es quasi um das Ende der Welt geht ? Talk about politische Agenda …

    Ich finde es schon OK wenn Minderheiten repräsentiert werden. Mich hat nie gestört das Blade farbig war, oder das Sigourney Weaver in im Alien Franchise deutlich mehr „bad ass“ war als die männlichen Figuren. Und ich sehe auch ein, das auch Stand 2024 noch viel Aufholarbeit notwendig ist bez. der Gleichberechtigung.
    Aber das auf 11 drehen hat in den letzten Jahren überhand genommen.

    Wenn man permanent ungefragt Politika verabreicht, darf man sich natürlich nicht über eine allergische Reaktion bei dem ein oder anderen wundern.

    • weißt du, die einzigen die sich da einmischen und es zu einem Politikum machen, sind diese Anti woke Menschen. ein Studio macht irgendetwas und schwupps, drehen diese Leute durch. diese Leute würden sich heute auch über die Alien Filme aufregen, wären sie erst heutzutage erschienen. Statt irgendwas einfach zu ignorieren, versuchen sie ihre Politik anderen aufzuzwingen. weil sie Angst um ihre Sexualität haben.

      • „weil sie Angst um ihre Sexualität haben“. Ich lese das immer wieder in dem Kontext. Jetzt mal im Ernst: Glaubt ihr das wirklich ? Ist für mich so ein komisch konstruiertes, unglaubwürdiges Argument. Meine persönliche Meinung: Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden, er/sie/es braucht es mir aber nicht ungefragt unter die Nase reiben.
        Meines geht auch niemanden etwas an. Ich sehe aber ein, das Minderheiten etwas lauter sein müssen, weil eben noch lange keine Gleichberechtigung herrscht !

        Zweifellos sind beide „Lager“ mittlerweile auf 11 gedreht. Etwas Konstruktives wird daraus nicht entstehen.

        Die Vermutung „wenn die Alien Filme heute erst erschienen wären“ kann ich so nicht sehen. Der letzte Predator „Prey“ kam super an, hatte auch eine HeldIN, und da gibt es viele aktuelle Beispiele.

      • Was ein Unsinn… was hat die Sexualität einer Teenagerin in so einem game zu suchen? Die „Anti woken“ sind hier sicher nicht das Problem denn es wäre mir neu das diese leire zwanghaft die Sexualität oder Hautfarbe eines characters in den Vordergrund stellen weil ihnen offenbar sonst nichts einfällt…

  5. Ich finde es bezeichnet, dass Herr Mahler differenzierte Sicht anprangert, aber sein eigenes Statement strotz nur vom Gegenteil – stumpfe Anschuldigungen. Gekrönt von seinem Vorwurf, dass die Sache, die eine ehemalige Mitarbeitern gesagt hat, stumpf als „Schmutzkampagne“ abgestraft wird. DAS ist Cancel-Culture, auch wenn sie gerne so tut, als wäre es andersherum.

    • Die Art und Weise wie Weber über Kritik an entsprechenden Spielen reagiert ist also kein Versuch andere zu canceln? „Woker“ bs in games geht den Leuten irgendwann eben auf den Sack vom daher ist es absolut legitim darauf hinzuweisen egal wie sehr es einen Maurice Weber deshalb zum weinen bringt. XD

  6. Gibt es keine wichtigeren Fragen als die Wokness von Spielen? Als weißer heterosexueller Mann bin ich zwar unbetroffen aber ehrlich gesagt ist es mir egal. Solange man nicht das Gefühl bekommt dass es erzwungen ist und zum Spiel passt…. Als man in Borderlands 3 erfährt dass Sir Hammerlock schwul ist war ich erstmal überrascht aber im Endeffekt ists mir egal. Bei Diablo 4 fände ich es hingegen schon störend, weil Diablo einfach die Charaktere nicht so groß ins Rampenlicht stellt (mir fällt jetzt niemand im Diablo Universum ein dessen Sexualität ich sicher wüsste.
    Deshalb, wenn es sinnig eingebaut ist macht das Spiel Woke wenns halt nicht zum Spuel passt, lasst es.

  7. Die Überschrift ist leider massiv irreführend, denn hier findet gar keine inhaltliche Auseinandersetzung statt. Weber weist enerviert auf den Trend hin, dass die bloße Existenz z.B. von People of Colour und Menschen mit sichtbarer Behinderung als politische Agenda verstanden wird und diese (übrigens schlichtweg falsche) Definition von „Wokeness“ als Grund dafür herangezogen wird, Spiele zu meiden. Mahlers Antwort ist ein wütender Monolog über „Cancel Culture“ (die er aber nicht auf oben beschriebenen Trend, sondern auf die vermeintliche Unterdrückung Kunstschaffender bezieht), der unter anderem mit potenzieller Holocaust-Relativierung in Form des Niemöller-Zitats aufwartet (das hier im Artikel an keiner Stelle kritisch eingeordnet wird).

    Wo ist hier die „wichtige Debatte, wieviel Botschaft ein Spiel verträgt“?

    • sweet baby Inc. Und die Aussagen gewisser Mitarbeitern sollten einem klar machen das hier eine politische bzw extremistische agenda verfolgt wird … Die gamer haben einfach keinen Bock darauf die ideologischen Ansichten irgendwelcher clowns aufs Auge gedrückt zu bekommen…

  8. „darunter Influencer wie HandOfBlood und RobBubble “

    ja gut, beides zwei extrem narzisstische Personen und tief in der von Mahler kritisieren Bubble verankert.

  9. Die Überschrift „Wie viel Diversität verträgt ein Computerspiel?“ klingt als würde ein Spiel bei zu viel Diversität kaputt gehen. Klingt schon reißerisch…
    Ein Spiel soll so divers sein, wie das Team das es schafft will. Da gibt es eine große Bandbreite und wer ein Spiel nicht mag ist nicht gezwungen es zu kaufen. Cancel Culture ist es allein, wenn sich Kreative aus Angst vor einem Mob dagegen entscheiden einen Diversen Cast zu bieten. Ein „Hey hier gibt es nur weiße Männer, ich brachte bitte mal Input“ habe ich noch nicht gesehen. 😀

    • Ein Spiel wird bei „zu viel Diversität“ nicht kaputt gehen – dennoch wird es im Laufe des Design-Prozesses Entscheidungen geben müssen, welche Facetten behandelt und ausgeleuchtet werden und welche eben nicht.

      Zuvorderst ist dies natürlich meist eine Entscheidung der Kreativen. Gleichwohl sollte man es sich nicht zu einfach machen. Beispiel: Bei Förder-Anträgen gibt es mittlerweile eine verpflichtende ‚Diversity Checklist‘, die unter anderem die Zusammensetzung des Teams und die Berücksichtigung einzelner Gruppen abfragt.

      • Das klingt genau so realistisch wie „Frauenquote“. Will mich die Bundesregierung jetzt diskriminieren weil ich zufällig keine Quere oder Transperson in meinem team habe oder was soll so ein Schwachsinn?

        • Sorry sowas ist einfach nicht zielführend. Wir haben z.B. ein lokales Indie Meetup das zu aus 90% aus Männern besteht (kaukasisch schätze ich mal auf mindestens 75%), davon 2,3 divers. Wo soll ich jetzt Frauen und divers hernehmen? Es wird mich keine Förderquote dazu bewegen mit Krampf irgendwelche Leute zu suchen (Betonung auf suchen!) die irgendwas repräsentieren, warum? Es ist so schon schwer ein gutes Team aufzubauen als kleines Team. Dann soll es noch klimaneutral sein… War nicht mal Gleichheit am Start, ich soll Bewerber nicht auf ihr Aussehen, Herkunft usw. beurteilen? Das ist doch das genaue Gegenteil. Vor allem nur weil ich mir dann die Fingernägel lackiere bin ich dann divers oder was, wie wird das definiert?

          Ich warte auch noch auf die Kennzeichnung wie umweltfreundlich so ein Game ist, denn ein gutes MMO das stundenlang gespielt wird produziert halt auch mehr Strom durch Spieler und Server. In Zukunft sollen solche Spiele bitte ein schlechtes Energiesigel bekommen, dann haben es schlechte Spiele mit nur 2h Spielzeit und ohne Wiederspielwert einfacher.

          Ich leg auf ganz andere Dinge wert, dass mein Unternehmen langfristig besteht, das Prozesse bestehen die niemanden ausbrennen lassen, dass die Leute happy sind und gut bezahlt werden. Aber das juckt kaum jemanden und kann man nicht messen.

          *Finde zwar der Thomas Mahler hat bisschen ins Klo gegriffen aber leider ist diese Thema halt doch polarisieren, wie ich gerade selbst merke und kann mich da auch nicht so ganz ausnehmen.

      • Das bedeutet ja nicht zwangsläufig, das es auch eine Diversitätsquote gibt. Es kann sich auch um eine ganz normale statistische Abfrage handeln.

        • Projekte, die diese Anforderungen erfüllen, erhalten ‚Boni‘ bei der Bewertung durch das Gremium. Daraus soll lt. Reglement keine Benachteiligung von Projekten / Teams erwachsen, die diese Anforderungen nicht erfüllen.

          Es ist also keine reine statistische Komponente.

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