Start Marketing & PR Game Two: ZDF steigt aus – Zukunft ungewiss

Game Two: ZDF steigt aus – Zukunft ungewiss

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Games-Format Game Two: Der Vertrag zwischen ZDFneo und Rocket Beans endet im Sommer 2025 (Abbildung: Rocket Beans Entertainment)
Games-Format Game Two: Der Vertrag zwischen ZDFneo und Rocket Beans endet im Sommer 2025 (Abbildung: Rocket Beans Entertainment)

Noch bis Sommer 2025 reicht der Vertrag zwischen ZDFneo und Rocket Beans: Was danach mit dem Games-Format Game Two passiert, ist unklar.

„Eine gute und eine schlechte Nachricht“ hat die Hamburger Produktionsfirma Rocket Beans Entertainment in dieser Woche überbracht: Demnach wird es noch bis Sommer 2025 pro Woche eine weitere, gut halbstündige Ausgabe des Grimme-Preis-nominierten Videospiele-Magazins Game Two bei YouTube, in der ZDF-Mediathek und im Free-TV geben – das entsprechende Abkommen mit ZDFneo wurde verlängert.

Doch was danach geschieht, ist Stand jetzt völlig offen. Denn im Zuge der „Portfolio-Entwicklung“ will der öffentlich-rechtliche Sender den Ausbau von Fiction-Angeboten für junge Mengen und „Show-Formate mit einer breiteren thematischen Ausrichtung“ priorisieren. Dieser Entscheidung fällt nun auch Game Two zum Opfer.

Management und Redaktion bei Rocket Beans in Hamburg bedauern den Vorgang, danken dem ZDF aber gleichzeitig für die langjährige Zusammenarbeit und das frühzeitige Signal, weil dadurch Zeit bleibt, um auf diese Situation zu reagieren. Das Team gibt sich zuversichtlich, dass „die Geschichte von Game Two noch nicht auserzählt“ sei. Das Format ist aus Game One hervorgegangen und wird seit 2016 produziert; die vor wenigen Tagen ausgestrahlte Folge 338 der 15. Staffel berichtete zum Beispiel vom Summer Game Fest in Los Angeles.

Auftragsproduktionen wie Game Two oder Projekte für externe Partner wie der Kölner Gamescom sind eine wesentliche Säule des Rocket-Beans-Geschäftsmodells: 3,4 Mio. € des für 2024 geplanten Gesamtumsatzes von 9,5 Mio. € sollen aus diesem Segment kommen (Hintergrund). Die für Game Two zuständige Abteilung Rocket Beans Produktions wird dazu im Zuge eines Firmen-Umbaus in Midflight umbenannt. Weitere Geschäftsbereiche sind die Influencer-Vermarktung (Astronauts) und natürlich das Kerngeschäft rund um die Marke Rocket Beans TV. Am Standort Hamburg beschäftigt das Unternehmen derzeit mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

8 Kommentare

  1. Vielfalt gefördert durch Gebühren – sodass alle Themen Platz finden. Oder lieber Einheitsbrei für die Altenrepublik?

  2. Die Inhalte sind eigentlich top, aber die Gesichter eher flop. Eigentlich mag ich nur noch den Vibe von Simon (und Colin, der aber meistens keine Spiele vorstellt), bei den anderen Moderatoren langweilt es mich. Die Show bräuchte einen Reboot mit frischen Gesichtern, oder die bisherigen müssten mal wieder lustiger und frischer auftreten. Trotzdem schade, dass das ZDF direkt streicht, ohne den Rocket Beans noch eine Chance zu geben. Ich wünsche den Jungs und Mädels viel Erfolg weiterhin und hoffe, dass sie der deutschen öffentlichen Medienwelt auch nach 2025 erhalten bleiben.

  3. Man kann sich bildlich vorstellen, wie sich die ZDF-Entscheider die Sendung vorführen lassen und da z.B. einen Etienne Gardé sehen, der 46 ist und sich oft noch immer benimmt wie zu den pubertärsten GIGA-Zeiten. Oder man werfe einen Blick auf das letzte Video https://www.youtube.com/watch?v=yu19X-7jLXc und erkläre mir, wer da eigentlich die Zielgruppe sein soll. Einfach nur ehrenvoll das Thema Gaming bespielen ist vielleicht mittlerweile etwas zu wenig, angesichts der Konkurrenz von Twitch & Co.? Ich fürchte, so wie Game Two sich jetzt darstellt, ist es doch so langsam auserzählt.

    • Ich sehe das komplett anders. Ich finde die allermeisten Sendungen sind gut recherchiert und gut produziert. Man denke nur an die Reportage über Daedalic (https://youtu.be/vszf1mwyAfw?si=O-SdH6Qx7f_7klGS) oder über inklusives Gaming (https://youtu.be/vszf1mwyAfw?si=O-SdH6Qx7f_7klGS). Beides sehr tolle und wichtige Beiträge. Mal abgesehen davon, dass die wöchentlichen Folgen auch gut recherchiert und aufbereitet sind. Ich würde auch sagen, dass Game Two sich hier definitiv seinen Platz verdient hat und keineswegs an den „30 Sekunden über…“ Videos gemessen werden kann.

      Daumen hoch für das Format und hoffentlich findet sich ein neuer Partner!

      Ich, Mitte 30, Zielgruppe von Game Two

      • Wo habe ich gesagt, dass etwas nicht gut produziert oder recherchiert sei? Aber die Sendung wird nicht anhand von Specials oder 30 Sekunden-Videos bewertet, sondern anhand der normalen Wochensendung. Und da ist doch z.B. der News-Mann ein kompletter Fremdkörper, der immer alles froh gelaunt verkündet, auch wenn Studios geschlossen wurden, dann aber den Entlassenen „Alles Gute“ wünscht. Ist das noch Journalismus?

        Letztendlich ist Game Two eine Review-Sendung, und dieses Old School-Format hat es überall schwer, da man entweder nur Mainstream macht oder sich in Nischen bewegt, die wenige interessieren. Warum gibt man nicht dem Kuro mehr Raum, z.B. eine feste Kolumne? Ich glaube, selbst die Stammzuschauer könnten nicht sagen, wer eigentlich die Sendung moderiert. Gefühlt ist das jedes mal ein anderes Pärchen. Und die Idee „Unter dem Radar“ ist mittlerweile wie alt?

        Dass Game Two der strahlende Einäugige unter den Blinden ist, steht außer Frage. Das Angebot der ÖRR in Sachen Gaming ist beschämend, dass man nun Game Two abschalten will, ohne konkrete Nachfolgeformate anzukündigen, lässt beim ZDF Schlimmes befürchten.

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